Freitag, 28. August 2015
Urlaubsplanung
Hallo ihr lieben, heute nun wieder ein kleiner Bericht aus Lugala.
Wir haben auch diese Woche wieder viel im Krankenhaus erlebt, sodass wir uns jetzt sehr auf unser Wochenende freuen. Heute Abend wollen wir mit den anderen Freiwilligen des Hospitals und Brian in eine kleine Bar in Malinyi gehen. Ansonsten sind wir gerade dabei unseren Urlaub zu planen.
Naechste Woche Mittwoch wird unser letzter Tag im Krankenhaus sein und am Donnerstag werden wir von hier aus nach Ifakara aufbrechen. Dort werden wir wieder einen kleinen Zwischenstopp einlegen, um dann am naechsten Morgen mit dem Bus zum Udzungwa Nationalpark zu fahren. Dort wuerden wir gern eine 3-taegige Wanderung zusammen mit einem Guide unternehmen. In dem Nationalpark gibt es wohl spektakulaere Wasserfaelle eingebettet in einer wunderschoenen Natur. Falls ihr Lust habt, koennt ihr euch die folgende Website gern ansehen.
http://www.tanzaniaparks.com/de/uzdungwa.html
Von dort soll es dann in einen weiteren Nationalpark zur Safari gehen, wobei noch nicht feststeht in welchen. Mikumi Nationalpark oder Ruaha stehen zur Auswahl, da beide in der Naehe des Udzungwa Nationalpark liegen.
Damit ist wohl schon eine Urlaubswoche ausgefuellt, die zweite werden wir auf Sansibar verbringen. Angedacht ist, von unserer Safari aus nach Dar es Salaam zu reisen, dort wieder eine Nacht im Kloster zu verbringen und am naechsten Morgen mit der Faehre nach Stone Town (Sansibar) zu schippern. Dort wollen wir gern ein wenig entspannen, baden, schnorcheln und gutes Essen geniessen. :)
Margie, unsere Koechin und Haushaelterin ist zwar eine begnadete Koechin, jedoch mangelt es nach 4 Wochen doch etwas an Abwechslung! (Die vorallem mir fehlt) Es gibt eigentlich nur Reis, Kartoffeln und manchmal Spagetti, die dann in unterschiedlicher Weise entweder mit Bohnen oder in einer mit Kokosnuss gekochten Tomatensosse kombiniert werden. Ueberhaupt wird hier alles in Kokosnusssosse gekocht, sodass es eben alles sehr aehnlich schmeckt. Fruechte haben wir nur Bananen, Papayas und manchmal Wassermelone. Kaufen kann man hier nicht viel, in Lugala gibt es nur Tomaten, Zwiebeln und Auberginen und auch in Malinyi ist die Auswahl nicht viel groesser an frischen Lebensmitteln. Reis, Mais, Bohnen, getrockneten Fisch, Zucker, Salz und Mehl gibt es natuerlich. Aber an Hunger leiden wir nicht, da alles sehr saettigend ist!
Wir freuen uns nochmal etwas von euch zu hoeren, bevor wir Lugala verlassen, da wir danach nicht wissen, ob und wann wir Internetzugang haben werden.

Seid ganz herzlich umarmt von Freddy und Linda



Samstag, 22. August 2015
Gruss aus Lugala
Hallo ihr lieben,
die Zeit vergeht hier wie im Flug. Jetzt ist schon die dritte Woche unserer Famulatur um und es geht uns sehr gut, schliesslich ist gerade Wochenende. Jedoch war bis jetzt noch nicht so viel Zeit zum Ausruhen, da heute morgen wieder ein grosser Stapel Waesche auf uns wartete, den wir natuerlich wieder von Hand bearbeiten mussten. Danach ereilte uns eine Nachricht, dass gerade ein Notfall im theatre (Op-Bereich mit Ambulanz) sei.
Ja, das war auch tatsaechlich einer. Ein junger Mann hatte sich mit einer Kettensaege in den Vorderfuss geschnitten und dabei saemtliche Sehnen durchtrennt. Es blutete wie verrueckt und saemtliche Aerzte und Schwestern waren im Einsatz, um dem jungen Mann zu helfen. Die Prozedur dauerte 3 Stunden und verlief erfreulicherweise erfolgreich.


Es ist schoen, dass wir mittlerweile bei vielen Sachen mitmachen bzw. sogar helfen koennen. Wir ueben weiter eine Spinalanaesthesie zu legen, duerfen die Wunden zunaehen und schallen so oft wie nur moeglich. Das war am Anfang etwas schwierig, da die Ultraschallgeraete ihre besten Zeiten in den 90iger-Jahren in Deutschland hatten und wir zu hause von Geraeten mit hoechster Qualitaet profitieren. Aber nach wenigen Untersuchungen sahen wir nicht mehr nur Ameisengewirr sondern erkannten die Organe. Mir macht vor allem Spass die schwangeren Frauen zu untersuchen und ihnen ihre Babys zu zeigen.

Die Geraete und Arbeitsutensilien stammen hier wirklich alle aus einer anderen Zeit. Das faengt bei den Betten und Matratzen in den wards an, geht ueber poroese Stuehle, halb verrostete Infusionsstaender, uralte Ultraschallgeraete und Roentgenapparate und hoert irgendwann bei fast unbrauchbarem Operationsbesteck auf. Trotzdem funktioniert es und oftmals gut! Peter hat uns erzeahlt, dass er fast keine Geschenke mehr aus dem Ausland annimmt, da entweder "Schrott" oder "Unbrauchbares" ankommt. So ist es sinnlos, Medikamente nach Afrika zu schicken, die hier nicht benoetigt werden, da einfach die Krankheiten hier (fast) nie auftreten. Auch abgenutztes Operationsbesteck bringt nicht viel. Weder in Deutschland noch in Tansania kann man gut damit arbeiten. Geldspenden waeren hilfreicher, damit sich das Hospital selbst kaufen kann, was es braucht.

Das Einzige was etwas schwierig ist, ist die Verstaendigung. Wir geben uns reichlich Muehe unser Suaheli zu verbessern und viele neue Woerter aufzunehmen. Doch manchmal fehlen uns einfach die Vokabeln und mit Englisch kommt man nicht weit. Viele Patienten hatten gar keine Schulausbildung oder nur fuer 2 Jahre und somit kein Englisch. Jedoch steht uns immer jemand zur Verfuegung, der dann uebersetzt oder mit dem Patienten spricht.
Die Unterschiede zu unser bekannten Welt sind wirklich extrem und manchmal schwer nachvollziehbar. Die Menschen sind wirklich bettelarm, sie haben keine Aus/Bildung und leben von der Hand in den Mund. Fast alle Patienten hier sind Bauern und arbeiten auf dem Feld. Sie ernaehren sich fast auschliesslich von Reis, Bohnen, Huehnern und etwas Fisch. Sie bekommen im Schnitt sieben Kinder, fuer die sie keine Schulausbildung zahlen koennen, aber die ihre Rentenabsicherung darstellen sollen. Fuer einen Krankenhausbesuch muessen sie ihre letzten Ziegen verkaufen und wie schon erwaehnt kommen sie oftmals viel zu spaet.
Und trotzdem sind die Menschen hier froehlich und herzlich. Vielleicht bedarf es in Afrika einfach wenig, um gluecklich zu sein.

Liebe Gruesse und eine herzliche Umarmung von Freddy und Linda



Sonntag, 16. August 2015
Habari za joini- Guten Abend!
Heute Abend moechte ich euch noch einen kleiner Gruss aus Tansania senden. Uns geht es gut!
Wir haben gestern den Tag mit Bryan (dem Op-Helfer) und Ana (einer Freiwillige fuer Apotheker ohne Grenzen aus der Schweiz) verbracht. Wir sind wieder nach Malinyi gelaufen und haben ein paar Lebensmittel fuer die kommende Woche und das Wochenende gekauft. Danach sind wir noch in eine kleine Bar eingekehrt und haben uns typisches tansanaisches Bier bzw. Cidre gegoennt.
Heute morgen sind wir mit Peter ins Theatre gegangen und haben bei 2 kleinen Operationen mitgeholfen. Es ist echt immer wieder erstaunlich mit welchen Geraetschaften Peter erfolgreich arbeiten kann.
Wir wuenschen euch einen schoenen Abend und einen guten Start in die kommende Woche.

Gerald und Ingrid: Ihr muesst euch wirklich keine Sorgen machen! Wir springen hier nicht in Fluesse, um zu baden und die einzigen Tiere, mit denen wir Kontakt haben, sind auf Baeumen lebende Affen, freilaufende (total harmlose) Huehner und schlafende Hunde/Katzen, vor denen nicht einmal ich Angst habe.
Bleibt gesund und munter!

Eine herzliche Umarmung von Freddy und Linda