Die ersten 2 Tage im Krankenhaus
Mambo! Gestern ging es nun endlich los. Der Tag beginnt fuer gewoehnlich mit dem Morgen meeting, einer Zusammenkunft aller Aerzte, der Ober/schwester und Pfleger. Es wird ueber die letzten 24 Stunden berichtet, ueber Neuankuenfte, Geburten, Todesfaelle und andere Besonderheiten. Danach ging es am Montag auf Chefvisite, Dr. Peter und die anderen Arzte nahmen sich viel Zeit fuer die Patienten und Angehoerigen und so dauerte der ganze Rundgang fast 3 Stunden (im Vergleich in Deutschland wird das auch mal schnell in 20-30 min gemacht) aber ihr wisst ja bereits "Pole,Pole" =) Zuerst visitierten wir die Frauen und Kinder, fast alle an Malaria, Meningitis oder einer Pneumonie erkrankt, udn spaeter die Maenner. Die Muetter betreuen waehrend der ganzen Zeit ihre Kinder und versorgen sie mit Essen und der noetigen Hygiene. Dies liegt in Afrika nicht in der Verantwortung der Pfelgekraefte. Zu 8 liegen die Patienten in einem Zimmer und ich glaube jeder Deutsche haette Angst sich in so ein Bett zu legen aus Angst vor einer Superinfektion. Man kann es einfach nicht beschoenigen, die Zimmer sehen aus wie aus einem Museum oder direkt aus den 50-Jahren geholt. Man mag es kaum glauben, dass die Menschen trotzdem in diesen Zimmern mit verschlissenen Matratzen, (leicht) dreckigen Waenden und insgesamt schlechten Bedingungen (kein Wasser im Zimmer)genesen!
Aber wie Dr. Peter sagt, man muss die Ressourcen nutzen die da sind und das beste daraus machen.
Peter ist wirklich ein wandelndes Lexikon und erklaert uns den ganzen Tag geduldig alle Krankheiten inklusive Terminolgie (die er wirklich liebt! Jedes Wort wird aus dem lateinischen oder griechischen uebersetzt und in seiner bedeutung erklaert), Diagnosestellung, Medikamentengabe etc. pp.
Nach einem Tag qualmen einem ganz schoen die Ohren von so viel kompetentem Wissen. Aber mit viel Witz und Charme hoert man sich das gern an udn lernt wirklich eine Menge. ;)
Nach der Visite begaben wir uns ins "theatre", einem kleinen Op-Trakt inklusive Ambulanz. Dort werden dienstags und donnerstags geplante Operationen und ansonsten kleine Eingriffe durchgefuehrt. Auch hier finden sich Geraetschaften, die eher Museumscharakter haben, als das man denkt, sie koennten wirklich noch funktionieren. Doch auch das klappt erstaunlich gut. Auch sind wirklich alle nett zu uns und als "Mzungu" (Weisse, wie wir hier oft gerufen werden) einen kleinen Vorteil haben.
Interssant ist auch WANN die Menschen hier zum Arzt gehen. In Deutschland wuerde wahrscheinlich jeder wenn er einen Husten hat, der nach 2 Wochen immer noch nicht weg ist zum Arzt gehen, hier geht man oft erst nach ein paar Jahren (wenn man es denn bezahlen kann) So sehen wir hier ziemlich spektakulaere Klinikfaelle, die wir so wahrscheilich zu hause nicht sehen wuerden. Das ist dann leider oftmals sehr traurig da einfach nichts mehr fuer die Patienten getan werden kann! So ging es uns schon sehr nah, als gestern ein kleines Baby an einer eitrigen Meningitis verstarb. Doch man sollte einen Patienten nie fragen warum er jetzt erst ins Krankenhaus kommt, er wird seine Gruende dafuer haben.
Nichtsdestotrotz wir leben uns hier gut ein und es macht viel Freude am Krankenhausleben teilzunehmen und hoffentlich bald auch etwas produktives dazu beizutragen.
In diesem Sinne, badai (bis Bald) ! eure zwei Abenteurerer Freddy und Linda




el-verano am 06.Aug 15  |  Permalink
Vieles anders
Hallo Linda und Freddy,
eure Schilderungen zu den ersten beiden Tagen in Lugala sind ziemlich spektakulär. Wir hoffen, es geht euch gut und bleibt gesund.

P.S. Hier hat es fast 40°C.

Ingrid und Gerald

elusch am 07.Aug 15  |  Permalink
Die erste Woche un
Liebe Linda und lieber Freddy,
nun ist die erste Woche eurer Abenteuerreise um und das Wochenende naht. Habt ihr denn frei oder geht ihr trotzdem ins Krankenhaus? Euer Bericht klingt schon sehr nachdenkenswert für uns. Es ist sicher eine ganz andere Welt und für uns unvorstellbar. Wir hoffen, es öffnet jedoch euren Horizont und stärkt euch in vielerlei Hinsicht. Schreibt doch bitte was über euer Wochenende. Uns geht es gut.
Liebe Grüße Vati und Mutti